Brüder lasst die Kunst uns preisen – 26

Text Br.: R. Penzig

Brüder lasst die Kunst uns preisen
wahrhaft königlicher Art,
Die nach unsrer Väter Weisen
treu uns überliefert ward.
Einen Tempel gibt’s zu bauen
wo die Menschheit wird verehrt,
Schönheit sei darin zu schauen
Weisheit werde drin gelehrt.
Alles Ding währt seine Zeit
Maurerbau in Ewigkeit!

Aus dem Dunkel strebt zum Lichte
schüchtern noch des Lehrlings Geist,
es in unsres Bunds Geschichte
in zu höhrer Klarheit weist.
Wie in schlichter Maurer Hütten
Handwerk wurde edle Kunst,
wie die Wahrheit ward erstritten
aus des Aberglaubens Dunst.
Lehre will auch ihre Zeit,
Meisterschaft braucht Ewigkeit.

Bist du selbst dann recht gebauet,
rechtwinklig an Seel und Leib,
wird dir größer Werk vertrauet,
daß die Kunst erhalten bleib‘.
Der Gesell darf nicht ermatten,
ist das große Werk gelingt,
Da dem rauen Stein zu glattem
Quaderbau sein Hammer zwingt.
Schwer ist alle Arbeitszeit
und des Tempels Krönung weit.

Doch wer treu nach bestem Können
seine Pflicht im Kleinen tat,
Meister wollen wir ihn nennen,
hören seinen klugen Rat.
Von des Tempels höchsten Zinnen
muß er schauen weit ins Land,
stark nach außen, treu nach innen
für den Brüder Kampfverband.
Meisterschaft braucht lange Zeit,
endet nie in Ewigkeit.

Lehrlinge, Gesell und Meister,
brüderlich zum Tun gesellt,
bauen aus der Welt der Geister
hier schon eine beßre Welt.
Denn unseres Tempels Hallen
kennt man Zorn und Rache nicht ,
Eintracht wallte in uns allen
und der Drang zum ew’gen Licht!
Alles Ding währt seine Zeit,
Mauerbau in Ewigkeit.

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