Melodie: „O, dass ich tausend Zungen hätte“ Text: Br. Heribert Rau
Vereinigt lasst uns Gutes wirken!
O Brüder füget Hand in Hand!
Es schlinge sich um unsre Herzen
der Menschenliebe sanftes Band;
und jeder liebe Recht und Pflicht,
bis einst sein Aug im Tode bricht.
Ja, Brüder, wer sein Herz hernieden
der wahren Menschenliebe weiht,
der streut zu einer reichen Ernte
den Samen für die Ewigkeit.
O lass uns diesen Samen streuen,
o lass uns Menschenfreunde sein!
Dann glüht für uns der Ostermorgen,
so himmlisch rein, so hold und schön,
wie unter Not und Gram und Sorgen
die Völker ihn noch nie geseh’n;
dann folgt der Nacht, dem Tod, der Schmach
der Menschheit Auferstehungstag!
Melodie: „Freiheit die ich meine“ Carl Groos 1818 Text: Albert Traeger
Treu zur Fahne halten
ist uns Pflicht und Brauch.
Frisch in ihre Falten
rauscht der Zukunft Hauch!
Leuchtend soll sie wehen
uns im Kampf voran.
Fest und innig stehen
alle Mann für Mann.
Vor der Mächt’gen Grollen
zittern mag der Knecht,
echte Männer wollen
Freiheit wir und Recht.
Ihnen unser Streben
mannhaft, treu und rein
setzen Blut und Leben
freudig dafür ein.
Tief im Herzensgrunde
lebt das Losungswort,
lebt in unserm Bunde
unauslöschlich fort,
das in Sturm und Wettern
Mut und Kraft verleiht,
das in Flammenlettern
unser Banner weiht.
Nicht um Ehrenplätze
noch um irdisch Heil,
nicht um goldne Schätze
ist die Freiheit feil;
für die stolze Halle;
für des ärmsten Haus,
gleiches Recht für alle
fordern wir heraus.
Laßt die Banner fliegen,
währt der Streit auch lang,
Recht und Freiheit siegen
über Not und Drang;
wenn in deutschen Landen
alle frei und gleich
dann erst ist erstanden
neu das Deutsche Reich.
Traute Brüder aus der Ferne,
uns durch Wort und Gruß bekannt,
o wie bieten wir so gerne
euch die treue Bruderhand!
Wie auf heimatlichen Auen
grüßt euch hier die Brudertreu,
|: grüßt euch Liebe und Vertrauen
und verkettet uns aufs neu! :|
Unter Freude und Beschwerde
überall sind wir uns nah
wo auf dieser schönen Erde
eine gute Tat geschah.
Mag die Zeit ihr Opfer fordern;
wir sind Höherem geweiht,
|: unsrer Liebe Flammen lodern
siegend durch die Ewigkeit. :|
Tage verrauschen, es schwinden die Jahre;
kurz ist die Bahn von der Wiege zur Bahre.
Weißt du, künftig die Stunde dir beut?
Freue des Lebens dich, freue dich heut,
freue des Lebens dich, freue dich heut!
Morgen sind Wolken, wo Sonne heut glühte;
morgen verblühet, was heute noch blüte.
Segne die Liebe, die Blumen dir streut:
freue des Lebens dich, freue dich heut,
freue des Lebens dich, freue dich heut!
Knüpfe die Hoffnung und knüpfe das Gute
an die vergängliche Lebensminute!
Schöner genießet, wer weise sich freut:
freue des Lebens dich, freue dich heut,
freue des Lebens dich, freue dich heut!
Weise genießet, wer dankbar genießet,
auch die verwelkenden Blumen begießet,
mutvoll den Wechsel der Tage nicht scheut:
freue des Lebens dich, freue dich heut,
freue des Lebens dich, freue dich heut!
Strömt herbei, ihr Völkerscharen,
zu des deutschen Rheines Strand;
wollt ihr echte Lust erfahren,
o so reichet mir die Hand.
Nur am Rheine will ich leben,
nur am Rhein geboren sein,
|: wo die Berge tragen Reben
und die Reben gold’nen Wein! :|
Mögen tausend schöne Frauen
locken auch mit ihrer Pracht,
wo Italiens schöne Auen,
wo in Düften schwelgt die Nacht:
Nur am Rheine will ich lieben,
denn in jedes Auges Schein,
|: steht es feurig dort geschrieben:
nur am Rheine darfst du frein! :|
Mag der Franzmann eifrig loben
seines Weines Allgewalt,
mag er voll Begeist’rung toben,
wenn der Kork der Flaschen knallt;
nur am Rheine will ich trinken
einen echten deutschen Trank,
|: und solang die Becher blinken,
töne laut ihm Lob und Dank! :|
Wenn ich dann gelebt in Wonne
und geliebt in Seligkeit
und geleeret manche Tonne,
wandr‘ ich gern zur Ewigkeit.
Nur am Rheine möcht ich sterben,
nur am Rhein grabt mir mein Grab,
|: und des letztes Glases Scherben
werft in meine Gruft hinab! :|
|: Stoßt an: Wahrheit soll leben! Hurra hoch! :|
Fanatischem Aberwitz schaufelt das Grab
und werfet die Lüge zum Orkus hinab!
Wahr woll’n wir sein, wahr woll’n wir sein.:|
|: Stoßt an: Freiheit soll leben! Hurra hoch! :|
Frei wollen wir werden von Pfaffengewalt,
von Henkern des Geistes in jeder Gestalt!
Frei woll’n wir sein, frei woll’n wir sein.
|: Stoßt an: Meister er lebe! Hurra hoch! :|
Der so mannhaft mutig in Wort und in Tat,
so trefflich bis heute geführet hat!
Hoch, meister, hoch! Hoch Meister hoch!
|: Stoßt an: Frauen, sie leben! Hurra hoch! :|
Nur ein Paradiesesglück gibts für den Mann:
wenn Frauenliebe er fühlen kann!
Hoch unsre Frau’n! Hoch unsre Frau’n!
|: Stoßt an: Maurerbund lebe! Hurra hoch! :|
Der die Menschen eint und das Herz uns macht neu,
wir folgen ihm willig und bleiben ihm treu!
Hoch, Masonei! Hoch Masonei!
Steig in dieser Feierstunde
zu des Lichtes Thron empor
Von geweihter Brüder Munde
lauter, feierlicher Chor!
Klarheit zeichne, Wahrheit stütze
unsrer Werke froh gedeihn,
|:dass der Bau der Menschheit nütze,
dem sich hier die Maurer weihn!:|
Lasst Verstand und Herzen, Brüder,
glühn für Tugend warm und heiß;
und der Menschheit höchste Güter
wahren uns in treuem Fleiß!
Weisheit leite unsre Schritte
Schönheit leuchte unsrer Bahn,
|:Stärke wohn in unsrer Mitte;
und der Menschheit Tag bricht an.:|
Melodie: „Wo Mut und Kraft…“ Volksweise von Souvent, vor 1815 Text Br.: Paul Ruppert
So seid getrost! Lasst unsre Banner wehen!
Wie sehr auch Hass und Unvernunft mag dräun,
wir wollen stolz die hohen Pfade gehen
die wahr und klar das Weltbild uns erneun!
Dem Aberwahn entronnen
der uns so lang umsponnen,
|: zieh’n wir empor ins helle Sonnenlicht,
draus reine Wahrheit, Tugend, Schönheit spricht. :|
Die Nacht war lang, doch muss es endlich tagen;
der Weg ist steil, zerrissen, wild und schmal,
ob dräuend auch die Felsenschroffen ragen,
zur Höhe treibt’s uns aus dem engen Tal.
Nun soll uns nichts mehr irren,
kein Fluch soll uns verwirren,
|: wir streben still, doch stark zum Gipfel dort,
im Sinne klar, tatfroh und wahr im Wort. :|
Gradaus geschaut! Es gilt uns stark zu zeigen,
das Diesseits fordert unsre ganze Kraft,
und was wir hier sind, das ist unser eigen,
unsterblich macht nur, was wir hier geschafft.
Hier gut und aufrecht leben,
der Schönheit rein ergeben,
|: heißt beten uns für künftger Menschheit Heil,
dran unser Wirken hat sein ewig Teil. :|
Wer so gesinnt, der soll sich zu uns scharen
und vorwärts dann auf neugezeigtem Pfad,
kein Betteln mehr, um Gnade zu erfahren,
nur froh vertraun auf willensstarke Tat.
Freimütig zu verkünden,
was wir zu tiefst ergründen,
|: Dazu nur fordern wir ein gleiches Recht
für uns und unser künftiges Geschlecht. :|
Sind wir vereint zur Feierstunde,
wir freier Maurerbruderchor,
so dringe auch aus jedem Munde
der Seele Suchen ernst hervor;
wir walten hier in ernsten Dingen
und hehrem, heiligem Gefühl;
|: drum soll auch unser Lied erklingen
als reines, helles Saitenspiel. :|
So haltet stets zu unserm Bunde
und stimmet an den Festgesang,
von Herz zu Herzen, Mund zu Munde
erbrauset freudig der Gesang:
Die Maurer weichen aus den Hallen
bis zu der letzten Stunde nicht;
|: die Säulen sollen nimmer fallen
und nie erlöschen soll das Licht. :|
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