Auf dem Rasen im Walde
da lieg ich so gern
auf der schattigen Halde,
dem Bächlein nicht fern,
wenn es oben im Laube
recht schauerlich rauscht,
|:wenn, gerüstet zum Raube,
der Uhu schon lauscht.:|
Wenn der Wind durch die Äste
recht fürchterlich braust
und hernieder vom Neste
der Adler entsaust!
O, dann lieg ich im Walde
so wonnig und gern
|:auf der schattigen Halde,
dem Bächlein nicht fern.:|
(Chor) Auf, Brüder des Bundes, die Jahre veralten,
drum lasset uns heilig die Gegenwart halten!
(Solo)
Es lebe das Gute!
(Chor)
Wir stoßen an!
(Solo)
Es herrsche auf Erden!
(Chor) In Ewigkeit!
(Solo) Und was wir im Jahre uns bald nun entschwunden,
des Guten, ihr Brüder vereinet gefunden,
es leuchte uns weiter ein freundliches Licht,
und lösche in Freude, in Kummer uns nicht!
(Chor) Und lösche in Freude, in Kummer uns nicht!
(Chor) Auf, Brüder des Bundes, die Jahre veralten,
drum lasset uns heilig die Gegenwart halten!
(Solo) Es lebe die Weisheit!
(Chor) Wir stoßen an!
(Solo) Sie herrsche auf Erden!
(Chor) In Ewigkeit!
(Solo) Der Weise geniesset die seligsten Tage;
er kennet den Kummer, verscheuchet die Klage.
Sie zeigt ihm die Wege zum Frieden, zum Glück,
und hält ihn, als Freundin, vor Torheit zurück.
(Chor) Und hält ihn, als Freundin, vor Torheit zurück.
(Chor) Auf, Brüder des Bundes, die Jahre veralten,
drum lasset uns heilig die Gegenwart halten!
(Solo) Es lebe die Stärke!
(Chor) Wir stoßen an!
(Solo) Sie herrsche auf Erden!
(Chor) In Ewigkeit!
(Solo) Sie lehret uns, mutig die Leiden ertragen
und Kämpfe für Wahrheit und Rechttun zu wagen;
und bleibst du dem Guten nur immer getreu,
sie führt dich zum Siege, so schwer er auch sei!
(Chor) Sie führt dich zum Siege, so schwer er auch sei!
(Chor) Auf, Brüder des Bundes, die Jahre veralten,
drum lasset uns heilig die Gegenwart halten!
(Solo) Es lebe das Schöne!
(Chor) Wir stoßen an!
(Solo) Es herrsche auf Erden!
(Chor) In Ewigkeit!
(Solo) Nach Schönem, ihr Brüder, lasst immer uns streben;
es heitert so freundlich das irdische Leben;
das Schöne, es ist ja dem Guten verwandt,
drum haben die Bessern es immer erkannt.
Auf Brüder, bis in letzter Stunde
das matte Auge sterbend bricht,
schlag unser Herz dem Maurerbunde,
glüh‘ uns’re Brust für Recht und Pflicht
Und Wahrheit, der sich jeder weihte,
sei unser Licht im dunklen Tal!
|:Des Bundes Geist umschweb uns heute
und weihe unser Brudermahl!:|
Im ungestümen Wechsel kreiset
die flügelschnelle Lebenszeit,
und alles blühet, altert, greiset
am Strome der Vergänglichkeit.
Des Erdenlebens enge Schranken
sind wie im Flug zurückgelegt;
|:doch Bruderliebe soll nicht wanken
solange unser Herz noch schlägt.:|
Es dringt als Feind in unser Leben
der Leidenschaften buntes Spiel;
ihm lasst uns kühn entgegenstreben,
das ist des Ordens hohes Ziel!
Wo rohe Kräfte sinnlos walten,
da flieht der Liebe Genius;
|:drum Brüder, fest an Eintracht halten,
sei heute unser Brudergruß!:|
Das ist des Maurers höchster Adel,
dass er der Tugend Kränze flicht,
und männlich, ohne Furcht und Tadel,
den Kampf besteht für Lieb und Pflicht.
Sein Lohn blüht ihm im eignen Herzen,
wenn das Gewissen still und rein,
|:drum schwören wir beim Glanz der Kerzen,
dem Maurerbunde treu zu sein!:|
Achtung: vor jeder Strophe ein längeres Vorspiel.
Die Melodie zum Text beginnt bei 27 Sekunden.
Auf Brüder begrüßet die fröhliche Stunde
die hier uns vereinet zu traulicher Runde
Wenn draußen die Stürme des Lebens auch wehn,
|:die Liebe flicht Kränze, die ewig bestehn.:|
Wir denken der Schwestern und denken der Frauen,
die freudig uns führen durch blumige Auen,
nicht fürchtend die Trübsal und bittere Not,
|:die treu uns ergeben selbst bis in den Tod.:|
So lasset den Schwestern nach fröhlichem Singen
gemäß unsrer Sitte ein Maurerhoch bringen.
Beim Takte des Hammers, da hebt sich die Brust,
|:es lebe die Liebe, die Freude, die Lust!:|
Alles was wir lieben lebe!
Alles was uns hoch erfreut
Wein und Frühling, Frucht und Blüte,
frohe Laune, Herzensgüte,
|:Freundschaft und Geselligkeit!:|
Alles was wir lieben lebe!
Jedes zartgeknüpfte Band;
du, vor allen, das uns heget,
das uns treu und freundlich pfleget
| du, o teures Vaterland!:|
Alles was wir lieben lebe!
Kunst, Natur und Wissenschaft,
alles Schöne, alles Gute,‘
jeder Sporn zu edlem Mute
|:jedes Streben, jede Kraft:|
Alles was wir lieben lebe!
Jede Blume sei gepflückt!
Jede Freude sei willkommen,
die uns düstrer Sorg‘ entnommen
|:die Gemüt und Geist entzückt.:|
Alles was wir lieben lebe
bis das Leben uns entweicht! –
Wer wenn los die Luft sich kettet,
sich sein reines Herz gerettet,
|:den deckt auch die Erde leicht.:|
Alles schweige! Jeder neige
ernsten Tönen nun sein Ohr!
|:Lasst uns unser Ziel bedenken
und den Blick nach vorwärts lenken
Frei und froh das Haupt empor.:|
Licht und Wahrheit, Geistesklarheit
sei des Menschen höchste Zier.
|:Brüder lasst uns sie erringen
forschend, kämpfend für und für,
forschend, kämpfend für und für.:|
Jeder weihe sich mit Treue
unsrer Sache schönem Bund,
|:dass vereint die Kräfte streiten
für das Werk, das wir bereiten
ernst mit Herz und Hand und Mund.:|
Nah und ferne steigen Sterne
aus dem Dunkel schon hervor
|:Aus dem finstern Weltgewühle
streben sie nach einem Ziele
steigen all zum Licht empor.:|
Bundessöhne, euch ertöne
jetzt des Geistes Schlachtenruf!
|:Lasst das Herz in Liebe flammen
haltet brüderlich zusammen,
pfleget, was die Zeit erschuf.:|
Alles schweige! Jeder neige
ernsten Tönen nun sein Ohr!
|:Lasst aus vollem Herzen klingen
und zum Sternenhimmel schwingen
sich begeistrungsvollen Chor!:|
Auf zu Wahrheit, Licht und Klarheit
strebt des freien Maurers Blick.
|:Kraft zu sichrem Werkgestalten
Freudigkeit im Schicksalswalten
gründet festes Lebensglück.:|
Kreis der Erde Brüder, werde
unsres Baues weiter Grund!
|:Maurerwort als Pfeiler trage
unsern Tempel, leuchtend rage
himmelan der Kuppel rund!:|
Weit die Pforten! aller Orten
sei das Wort der Liebe kund!
|:Menschen müssen Brüder werden;
wissen, Hoffnung, Lieb‘ auf Erden
knüpfe ew’gen Friedensbund!:|
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