Wie Licht der Sonne – 80

Melodie: A. Beczwarzowsky
Text: Br:. E. D. B. v. Großheim 1844

Wie Licht der Sonne fort und fort
erhellt der Erde Rund,
erleuchtet Meistertat und -wort
der Maurer Bruderbund.
So grüßen wir dich tief bewegt,
der schon so manches Jahr,
o Meister diesen Bau gepflegt,
und dessen fröhlich war.

Wo hast der Wahrheit heil’ges Wort
in Weisheit ausgestreut:
du hast im Glück im herben Leid
uns Brüdern dich bewährt:
Dies ist dein Stern, dein Maurerkleid,
das, Meister, dich verklärt.

Wie hoch und fern sind unsre Ziele – 27

Melodie: „Wie groß ist des Allmächtgen Güte“
Text: Br.: R. Penzig

Wie hoch und fern sind unsre Ziele!
Noch hat’s ein jeder tief gespürt.
Den Drang zur Arbeit nicht zum Spiele
in unsre Mitte hat geführt.
Hier gilt’s das eigne Wohl vergessen.
Und treu zu dienen nur der Pflicht.
Der Maurer, der den Bau vermessen,
führt ihn empor auch bis zum Licht.

Der Menschheit Glieder neu zu einen,
die so getrennt durch manchen Zwist,
das ist das Ziel, von dem wir meinen,
dass einst es zu erringen ist.
Nicht Glaubensdünkel soll uns trennen,
nicht Rassen- oder Völkerstolz –
nein, Brüder wollen wir uns nennen,
geschnitzt aus gleichem, gutem Holz.

Wie herrlich ist’s im Wald – 119 *

Melodie: Wilhelm Würfel
Text: Wilhelm Marsano

|: Wie herrlich ist’s im Wald
im grünen, grünen Wald! :|
Wenn fröhliche Hörner erklingen
wie regt sich die Luft hier zu singen
im grünen Wald, im grünen Wald.
Hallo, hallo, hallo, hallo!|:

Der Jäger Aufenthalt,
der grüne, grüne Wald, :|
er rauscht mit gewaltigen Zweigen,
die alle zum Gruße sich neigen.
Im grünen Wald, im grünen Wald.
Hallo, hallo, hallo, hallo!

|: Wie ringsum alles hallt
im grünen, grünen Wald. :|
Das Echo gibt alle die Lieder
der fröhlichen Jäger dann wieder,
im grünen Wald, im grünen Wald.
Hallo, hallo, hallo, hallo!

Wieder ruhen nun des Tages Lichter – 13 *

für den FZAS geändert von Br:. Max Voigt-Aly

Wieder ruhen nun des Tages
Lichter und auch hier erlischt
Was in zeitlich äußrem Scheine
sich der Ewigkeit gemischt.
Mag des Maurers Werk gelingen,
Segen seiner Hände Werke
Unsern Bau erfinde Weisheit!“
Schmucke Schönheit gründe Stärke.
Freiheit wohn‘ in unsern Hallen!
Friedenswerk erhalte sie.
Und der Freundschaft feste Kette,
meine Brüder reiße nie –
Halte Alle  – reiße nie!

Wieder flechten wir zum Kranze – 55

Melodie: J. Peters
Text: Cäsar Flaischlen

Wieder flechten wir zum Kranze
der vergangnen still ein Jahr,
und in buntem Lichterglanze
stellt das Weihnachtsfest sich dar.
Eint auch uns zu schöner Feier -,
freu sich jeder, dem’s vergönnt,
|: denn wer weiß, ob ihm der Christbaum
übers Jahr so wiederbrennt. :|

Doch es töne dieser Stunde
Freude und in Lied und Wort,
ob so manche Knospe welke,
ob so mancher Kranz verdorrt!
Und nach alter Brudersitte
nehmt das erste Glas zur Hand:
|: dass es nie sich lockern möge,
unsrer Freundschaft schönes Band. :|

Wie ein Gruß aus ferner Heimat
mahnt der buntgeschmückte Baum
an verklungner froher Tage
längst entschwundner Kindheit Traum-,
ihr drum auch und allen Lieben,
ob sie noch so fern und weit,
|: dass im Ohr es ihnen klinge,
sei das zweite Hoch geweiht! :|

Was das Jahr in stetem Wechsel
zwischen Lust und Leid gebracht,
alles Trübe sei vergessen
und des Guten nur gedacht!
Und wie’s dränge sich und treibe
und was jeder auch verlor,
|: ein nur haltet, dass es bleibe:
Lieb‘ und Frohsinn und Humor! :|

Wer ist ein rechter Mann? – 69

Text: Br. Heribert Rau

Wer ist ein rechter Mann?
Der Wahrheit über alles schätzt,
der rüstig schafft und wenig schwätzt,
mit nie gebeugtem festem Mut,
das was er sagt auch wörtlich tut.
Der alles nur nicht heucheln kann.
|: das ist der rechte Mann! :|

Wer ist ein rechter Mann?
Der der Vernunft die Ehre gibt,
den Unsinn haßt, die Wahrheit liebt,
von Vorurteil nichts wissen mag,
dem Priesterjoch die größte Schmach;
der für sich selber stehen kann:
|: das ist der rechte Mann! :|

Wer ist ein rechter Mann?
Der selbstbewußt auch andre ehrt,
an Neid und Bosheit sich nicht kehrt,
mit festem Blick sein Ziel erfaßt
vor Sturm und Wetter nicht erblaßt,
im Unglück ruhig bleiben kann:
|: das ist der rechte Mann! :|

Wer ist ein rechter Mann?
Der gradaus geht und gradaus spricht,
wie es gebietet Recht und Pflicht;
der alle krummen Wege haßt,
dem jeder Schmeichler eine Last,
der fest ins Aug dir blicken kann:
|: das ist der rechte Mann! :|

Wer ist ein rechter Mann?
Der immer tapfer vorwärts dringt,
wenns gilt, auch seine Opfer bringt,
der nicht nach feiger Schurken Brauch,
nur seinen Vorteil stets im Aug,
der auch sich selber opfern kann:
|: das ist der rechte Mann! :|

Wer ist ein rechter Mann?
Der Freiheit über alles ehrt,
doch selbst die Freiheit nicht verkehrt;
der im Gesetz die Freiheit sieht
und für Gesetz und Ordnung glüht;
der Unrecht nimmer dulden kann:
|: das ist der rechte Mann! :|

Wer ist ein rechter Mann?
Deß Herz für alles Große schlägt,
der alles Schöne schützt und trägt,
der alle seine Brüder liebt,
und Treue stets für Treue gibt;
mit Frohen auch sich freuen kann:
|: das ist der rechte Mann! :|

Wer ist ein rechter Mann?
Der nicht nach Gold und Ehre geizt,
den eitel Lob und Ruhm nicht reizt;
dem im Gefühl erfüllter Pflicht
sein seligstes Bewußtsein liegt;
der, gilt es, freudig sterben kann:
|: das ist der rechte Mann! :|

Wenn die Sonne untergeht – 101 *

Melodie: „Keinen Tropfen im Becher mehr“  Franz Abt 
Text: Br:. J. F. Osmar Schulz

Wenn die Sonne untergeht,
und der Mond am Himmel steht,
schlägt die frohe Stunde,
wo nach Tages Last und Müh,
wir in schöner Harmonie
feiern in die Runde,
feiern in die Runde.

Meister, Lehrling und Gesell,
alle Brüder sind zur stell,
sammeln sich zum Mahle. –
„Sei gegrüßt, du Bruderherz!“
Und zu Willkomm, Luft und Scherz
klingen die Pokale,
klingen die Pokale.

Alles was dich froh beglückt,
alles was dein Herz bedrückt,
darfst du jedem sagen,
wo im Kreise, sonder Neid,
und zu Rat und Tat bereit,
treue Herzen schlagen,
treue Herzen schlagen.

Grader Sinn und freies Wort
finden hier den rechten Ort
im verschwiegenen Kreise.
Freiheit wohnt in unsern Reihn,
hier kann jeder selig sein
ganz nach seiner Weise,
ganz nach seiner Weise.

Bruder nimm das Glas zur Hand,
füll es hoch bis an den Rand
mit dem Saft der Reben;
alle Brüder, weit und breit,
die dem Bunde sich geweiht,
sollen dreimal leben,
sollen dreimal leben.4

Wem Geld im Beutel Sorgen macht – 108 *

Melodie: „Das Lied der Franken“  vgl. Lied 121 
Binz.  Lochner
Text: Cäsar Flaischlen

Wem Geld im Beutel Sorgen macht,
wie reiche Leute sagen,
von uns dann hätte wahrlich keins
viel Grund sich zu beklagen.
Was unsereins zu sehen kriegt,
ist selten lang zu haben,
von darum also könnten wir
wie Gott in Frankreich leben!
Vallerie vallera, vallerie vallera
wie Gott in Frankreich leben!

Doch ob auch arme Teufel nur,
das macht uns wenig Nöte,
wir haben drum so mancher gern
sein ganzes Gold uns böte,
wir haben: jedes Ärgernis
ins Gegenteil zu wenden,
ein frohes Herz stets und Humor,
vallerie vallera, vallerie vallera
so kein Gericht kann pfänden.

Und klappt auch nirgends was und ist
jedwede Müh vergebens,
wir singen uns einlustig Lied
und freun uns doch des Lebens!
Und das gerade ist die Kunst,
mit Geld kanns jeder haben,
auch ohne dass man zählen muß,
am Leben sich zu laben,
Vallerie vallera, vallerie vallera
am Leben sich zu laben.

Und hier, Herr, sag ich, liegt der Punkt,
der Punkt, an dem sichs bandelt…,
und wenn wie Kuckuckskinder nur
das Schicksal uns behandelt,
wir kriechen dennoch nicht zu Kreuz
und werden keine Mucker:
Wenn wir dem Glück so kuckuck sind,
ists uns noch viel kuckucker
vallerie vallera, vallerie vallera,
ists uns noch viel kuckucker.

Wir wollen was da werden soll,
getrost uns selber schmieden,
denn was das Glück im Schoße hält,
sind doch nur lauter Nieten.
Wir knien nicht, wir betteln nicht,
es mög uns Rosen streuen,
wir haben das Geheimnis auch,
an Dornen uns zu freuen
vallerie vallera, vallerie vallera
an Dornen uns zu freuen.

So stehn wir stolz und trotzgewillt,
wenn andre furchtsam zagen,
wir wissen, was wir wollen
und wir wissen was wir wagen!
Und löst Freund Hein die Frage dann
zum Schluß unwiderleglich,
so haben wirs uns wenigstens
so froh gemacht als möglich
vallerie valelra, vallerie vallera
so froh gemacht als möglich!

Weg mit Sorgen jetzt und Gram – 107

Melodie: Alte Weise
Text: Cäsar Flaischlen

Weg mit Sorgen jetzt und Gram und Grillen!
Lasset froh des schönen Tags uns freun!
Laßt die Gläser schäumend wieder füllen
und das erste Sankt Perkeo weihn,
|: Ihm in dessen Geist valleralla!
Es sich allermeist valleralla!
fröhlich zechen, feuchtfroh jung lässt sein! :|

Jung doch heißt ja nicht: nur jung an Jahren!
Jung ist jeder, dessen Herz bewegt,
allem Schönen, allem Großen, Wahren
stolz und glaubensfroh entgegenschlägt
|: Arm doch ist und alt valleralla
dessen Lied verhallt valleralla,
dessen Brust kein Ideal mehr hegt! :|

Mögen Toren auch herüber höhnen,
Spötter fragen: was das nutze viel?
Leuchtend wird das Kleinste sich verschönen,
wirds beseelt von einem höhern Ziel!
|: Bleib dir immer lieb! Valleralla
jenen aber blieb valleralla,
alles nur ein inhaltloses Spiel! :|

Wird jedwede Stunde so zur Freude,
tut der Alltag wenig dir zu leif,
und Erinnrung nur glückschöner  Heute
ist dereinst dir die Vergangenheit,
|: daß mit heitrem Blick, valleralla
stets du schaust zurück, valleralla,
jung das Herz und voll Zufriedenheit.

Weit durch der Welten unendlicher Räume – 66

Melodie: L. Spohr
Text: E. Deecke

Weit durch der Welten unendlicher Räume
tief in des Herzens Gedanken und Träume
blicket ein Auge mit seligem Schaun:
Leben ist Heiligtum; lernet es baun,
Leben ist Heiligtum, lernet es baun!

Gegen des Lichtes entringt sich den Nächten;
Freie zerbrechen die Fesseln den Knechten;
Tugenden weichen die Laster mit Graun,
Leben ist Heiligtum; lernet es baun,
Leben ist Heiligtum, lernet es baun!

Weisheit erkennt auch im Sturme den Frieden;
Schönheit verbindet, was Schwerter geschieden;
Stärke weiß ewigem Recht zu vertraun:
Leben ist Heiligtum; lernet es baun,
Leben ist Heiligtum, lernet es baun!

Liebt nicht die Sonne, das All zu verklären?
Glüht in den Reben und wogt in den Ähren?
Strahlt aus den Perlen, die Blumen betaun?
Leben ist Heiligtum; lernet es baun,
Leben ist Heiligtum, lernet es baun!