So seid getrost! Lasst unsre Banner wehen – 60 *

Melodie: „Wo Mut und Kraft…“
Volksweise von Souvent, vor 1815
Text Br.: Paul Ruppert

So seid getrost! Lasst unsre Banner wehen!
Wie sehr auch Hass und Unvernunft mag dräun,
wir wollen stolz die hohen Pfade gehen
die wahr und klar das Weltbild uns erneun!
Dem Aberwahn entronnen
der uns so lang umsponnen,
|: zieh’n wir empor ins helle Sonnenlicht,
draus reine Wahrheit, Tugend, Schönheit spricht. :|

Die Nacht war lang, doch muss es endlich tagen;
der Weg ist steil, zerrissen, wild und schmal,
ob dräuend auch die Felsenschroffen ragen,
zur Höhe treibt’s uns aus dem engen Tal.
Nun soll uns nichts mehr irren,
kein Fluch soll uns verwirren,
|: wir streben still, doch stark zum Gipfel dort,
im Sinne klar, tatfroh und wahr im Wort. :|

Gradaus geschaut! Es gilt uns stark zu zeigen,
das Diesseits fordert unsre ganze Kraft,
und was wir hier sind, das ist unser eigen,
unsterblich macht nur, was wir hier geschafft.
Hier gut und aufrecht leben,
der Schönheit rein ergeben,
|: heißt beten uns für künftger Menschheit Heil,
dran unser Wirken hat sein ewig Teil. :|

Wer so gesinnt, der soll sich zu uns scharen
und vorwärts dann auf neugezeigtem Pfad,
kein Betteln mehr, um Gnade zu erfahren,
nur froh vertraun auf willensstarke Tat.
Freimütig zu verkünden,
was wir zu tiefst ergründen,
|: Dazu nur fordern wir ein gleiches Recht
für uns und unser künftiges Geschlecht. :|

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