Die Lerche stieg am Frühlingsmorgen – 99

Melodie: „Wie groß ist des Allmächtgen Güte“
Text: Nach Br.: Heribert Rau

Die Lerche stieg am Frühlingsmorgen
empor ins klarste Luftgebiet
und schmettert, hoch im Blau verborgen
ein freudig Auferstehungslied.
Und wie sie schmetterte, da klangen
es tausend Stimmen nach im Feld:
Wach auf! das Alte ist vergangen:
Wach auf!, du froh verjüngte Welt.

Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen,
die ihr im Winterschlafe säumt,
in dumpfen Lüften, dumpfen Schmerzen
gebannt, ein welkes Dasein träumt!
Der Sonne Kraft weht durch die Lande
wie Jugendhauch, o lasst sie ein:
Zerreißt wie Simson eure Bande
und wie der Adler sollt ihr sein!

Ihr sollt euch all des Glücks erfreuen,
das über euch ergossen ward;
es ist ein inniges Erneuern
im Bild des Frühlings offenbart.
Was dürr war, grünt im Weh’n der Lüfte;
jung wird das Alte fern und nah:
Des Lichtes Urkraft sprengt die Grüfte: _
Wacht auf! Der lenz ist wieder da!

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