In unsern heil’gen Hallen – 18 *

Musik: W. A. Mozart
Text: Umdichtung von Br. Max Voigt-Alp

In unsern heil’gen Hallen;
kennt man die Feindschaft nicht.
Und ist ein Mensch gefallen,
führt Liebe ihn zur Pflicht.
Als Bruder an des Bruders Arm
durchs Leben geht er ohne Harm
Nie schlägt des Schicksals ew’ge Welle
bis an des Maurers Tempelschwelle.
Hier fühlt er es ein Mensch zu sein,
der Weltgedanke hüllt ihn ein;
er will ein Mensch nur sein!

In unsern heil’gen Mauern,
wo Mensch den Menschen liebt,
kann Neid und Hass nicht lauern,
wenn man sich selbst nur gibt.
Allmenschheit lebt in Maurerbund,
umfängt das ganze Erdenrund,
die Welt und Menschheit zu versöhnen,
wenn hoch des Zeitgeists Lieder tönen.
Der Maurer fühlt es Mensch zu sein,
hüllt ihn des Tempels Schönheit ein;
er will ein Mensch nur sein!

In diesen heil’gen Hallen – 17 *

Musik: W. A. Mozart
Text: Schickaneder 1791

In diesen heil’gen Hallen;
kennt man die Rache nicht.
Und ist ein Mensch gefallen,
führt Liebe ihn zur Pflicht.
|: Dann wandelt er an Freundes Hand
vergnügt und froh ins bess’re Land. :|
ins bess’re, ins bess’re Land.

In diesen heil’gen Mauern,
wo Mensch den Menschen liebt,
kann kein Verräter lauern,
weil man dem Feind vergibt.
|: Wen solche Lehren nicht erfreu’n,
verdienet nicht ein Mensch zu sein, :|
ein Mensch, ein Mensch zu sein.

In diesem heil’gen Kreise,
wo man nach Wahrheit ringt
und nach der Väter Weise
das Band der Eintracht schlingt:
|: da reifet unter Gottes Blick
der Wahrheit und der Menschen Glück, :|
der Menschen, Menschen Glück.

In der Heimat ist es schön – 118 *

Melodie: Andreas Zöllner 1804-1862
Text: Karl Krebs, 1804-1880

In der Heimat ist es schön,
auf der Berge lichten Höh’n,
auf den schroffen Felsenpfaden,
auf den Fluren grünen Saaten,
wo die Herden weidend geh’n.
|:In der Heimat ist es schön!:|

In der Heimat ist es schön,
wo die Lüfte sanfter weh’n,
wo des Baches Silberwelle
murmelnd eilt von Stell‘ zu Stelle,,
wo der Eltern Häuser steh’n.
|:In der Heimat ist es schön!:|

In der Heimat ist es schön,
wo ich sie zuerst geseh’n,
wo mein Herz sie hat gefunden,
ewig sich mit ihr verbunden;
dort werd‘ ich sie wieder seh’n.
|:In der Heimat ist es schön!:|

Im Wirbeltanz der Stunden – 79 *

Melodie: „Vom hoh’n Olymp…“

Im Wirbeltanz der Stunden flieht das Leben,
wer weiß wann seine Zeit verrinnt?
Drum dreimalglücklich, wer in ernstem Streben,
den Kern des Daseins sich gewinnt!
|: Was er geschaffen und was er ersann,
zeigt uns den ganzen, den trefflichen Mann! :|

Berufen sind zum hohen Werk gar viele,
doch wen’ge nur sind auserwählt;
auf deinem Weg zum lichtumflossnen Ziele
hat dich des Bundes Geist gestählt!
|: So wie die Loge dir Führerin war,
führst du zum Ziele der Unsrigen Schar. :|

Heil Meister dir! der unserm edlen Bunde,
so manches Jahr schon treu geweiht.
Wir schmeicheln nicht, doch sind zu jeder Stunde
mit dir zu schaffen wir bereit!
|: Liebe der Brüder, die niemals betrog,
bringt dir ein jubelndes dreifaches Hoch! :|

Ihr Brüder hebt zum Flammenstern – 31 *

Melodie: G.A. Methfessel, 1818
Text: Br. Emil Rittershausen

Ihr Brüder hebt zum Flammenstern
die Herzen und die Blicke
|: Wir suchen ihn, wir möchten gern
dass er uns Weisheit schicke. :|

Sein Kuss hat einst vor grauer Zeit
belebt die tote Erde.
|: Wir sind zum Dienst des Lichts bereit,
bringt er uns auch Beschwerde!

Es hasst die Lüg‘, was rein und klar,
und will die Welt entzweien;
|: wir wollen unsre Bruderschar,
zu Wahrheitskämpfern weihen! :|

Ich möchte gern erringen – 34

Melodie: „So nimm denn meine Hände“
Text: Br. Georg Welker

Ich möchte gern erringen,
was selig macht;
ich möchte gern durchdringen
des Irrtums Nacht,
möcht‘ baden meine Seele
so weiß wie Schnee,
möcht‘ wandeln sonder Fehle
ohn‘ Schuld und Weh.

Drum will ich, heil’ge Wahrheit,
stets suchen dich,
zu immer größrer Klarheit
durchdringen mich!
Und wenn mein Geist auch nimmer
dich ganz enthüllt, –
von dir stets heller Schimmer
mein Sehnen stillt!

Ich bete an die Macht der Liebe – 29

Melodie: Bortnianski
Text: Br. Georg Welker

Ich bete an die Macht der Liebe,
die Menschenherzen warm durchfließt,
die selbstlos, rein in heil’gem Triebe
den Feind gleichwie den Feind umschließt;
der Liebe, die nichts will als geben,
der Liebe dien, mein ganzes Leben.

Ich bete an der Wahrheit Sonne,
die hell des Irrtums Nacht durchbricht;
sie schafft dem Geiste höchste Wonne,
sie schenkt dem herzen Trost und Licht.
Der Wahrheit, die uns kann erheben,
der Wahrheit gilt mein heißes Streben.

Ich bete an die Freiheit Sterne,
ihr Glanz erhellt der Knechtschaft Bahn;
noch funkeln sie in weiter Ferne,
doch unaufhaltsam wir uns nah’n.
Für Freiheit, für des Menschen Adel,
kämpf furchtlos ich und ohne Tadel.

Ich bete an, der Tugend Walten,
die Freiheit, Recht und Wahrheit liebt,
die nie im Guten kann erkalten,
die ganz sich ihrer Pflicht hingibt.
Die Tugend, die nicht fragt nach Lohne,
sie wünsch ich mir als Lebenskrone!

Ich bete an, was her und prächtig,
des Lebens Mühsal überragt –
ich bete an, was geistesmächtig
hervor aus Nacht zum Licht sich wagt:
Das Wahre, Gute und das Schöne,
sind meines Herzens Jubeltöne.

Hier sind wir versammelt – 112 *

Musik: M. Eberwein
Text: Br.: J. W. von Goethe

Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun,
drum Brüderchen ergo bibamus!
Die Gläser, sie klingen, Gespräche, sie ruh’n;
beherziget: ergo bibamus!
Das heißt noch ein altes, ein tüchtiges Wort,
und passet zum ersten und passet so fort,
und schaltet ein Echo vom festlichen Ort,
|: ein herrliches: ergo bibamus! :|

Mich ruft das Geschick von den Freunden hinweg:
ihr Redlichen, ergo bibamus!
Ich scheide von ihnen mit leichtem Gepäck,
drum doppeltes: ergo bibamus!
Und was auch der Filz vom Leibe sich schmorgt,
so bleibt für den Heitern doch immer gesorgt,
weil immer der Frohe dem Fröhlichen borgt;
|: nun, Brüderchen: ergo bibamus! :|

Was sollen wir sagen vom heutigen Tag?
ich dächte nur: ergo bibamus!
Er ist nun einmal von besonderem Schlag,
drum immer aufs neue: bibamus!
Er führet die Freunde durchs offene Tor,
es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor
da leuchtet ein Bildchen, ein göttliches vor,
|: wir klingen und singen bibamus! :|

Hier in des Tempels traulich ernster Stille – 28

Melodie: „Integer Vitae“
Friedrich Ferdinand Flemming
Text: Chr. Schulz, vor 1827

Hier, in des Tempels
traulich ernster Stille,
kann erst das Leben
freudig sich gestalten;
hier, wo der Eintracht
sanfte Geister walten
stärkt sich der Wille.

Eintracht und Liebe
halten uns zusammen,
wie auch im Wechsel
steigt und fällt das Leben
Aufwärts die Blicke!
kräftig Euer Streben
wahret die Flammen!

Rastlos und fröhlich
treiben unsre Blüten;
wenn schon der Jugend
Sterne abwärts zogen,
winken sie freundlich
doch vom fernen Bogen
Ruhe und Frieden.